- Was kann der neue Vivaldi-Browser?
- Wo liegen seine Stärken und Schwächen?
- Wie sieht es mit Sicherheit, Bedienung und Performance aus?
- Auf welchen Betriebssystemen kann Vivaldi installiert werden?
- Wie wird der neue Browser angenommen?

Zum Opera-Ableger "Vivaldi":
Neben Klassikern wie "Google Chrome" gibt es viele interessante Browser-Alternativen am Markt. Neue Browser hab es schwer angenommen zu werden, es sei denn, sie bestechen mit einer herausragenden Funktion!
So ein Kandidat ist der Opera-Ableger "Vivaldi"!
Welchen Browser man nutzt, ist meist eine Frage des Geschmacks oder der Gewohnheit. Große Unterschiede bieten die verschiedenen Programme im Prinzip durch zusätzliche Funktionen und Anpassungen. Dabei verfolgen "Google Chrome" und "Mozilla Firefox" einen minimalistischen Ansatz, bei dem Extra-Funktionen in den Hintergrund rücken. Einen anderen Ansatz verfolgt hingegen der "Vivaldi-Browser". Das norwegische Unternehmen "Vivaldi Technologies" konzentriert sich auf Anwender, für die es nie genug Funktionen geben kann. Die Idee für eine solche Browser-Alternative kam von Opera-Usern, die mit der radikalen Schlankheitskur ihres Browsers unzufrieden waren. Einer der Opera-Gründer, Jon von Tetzchner, nahm den Unmut auf und gründete eine Community namens "Vivaldi". Während die PC-Version mittlerweile in Version 2.7 zum Download bereitsteht, gibt es eine Beta-Version der ersten mobilen "Vivaldi-App für Android".
Der individuelle Mehrpersonen-Browser:
Wer seinen PC mit anderen Menschen teilt, kann mit "Vivaldi" Nutzerprofile anlegen. Einmal eingerichtet, startet jedes Profil eine eigene, unabhängige "Vivaldi-Instanz", die die User optional an ihre Bedürfnisse anpasst. Entsprechend verfügt jedes Profil über eigene Einstellungen, Lesezeichen und Add-Ons, sowie einem Surfverlauf. Die Synchronisationsfunktion überträgt die Profile auf andere Geräte und gleicht die Daten zwischen ihnen permanent ab. In den umfangreichen Personalisierungsoptionen des Surf-Programms lassen sich sämtliche Knöpfe und Adress- sowie Statusleisten verschieben und frei auf der Browser-Oberfläche verteilen. Dazu hält man die Shift-Taste gedrückt, klickt mit der Maustaste auf das Element und verschiebt es an die gewünschte Stelle!
Bookmarks, Downloads und Notizen:
Beim Start von "Vivaldi" sticht die Seitenleiste hervor, eine Art Fenster im Fenster. Hier sind ab Werk einige Schnellzugriffe hinterlegt, sogenannte "Paneele", wie Notizen oder Lesezeichen. Weitere "Paneele" rüstet man per "Plus-Zeichen" nach. Die Lesezeichen-Verwaltung enthält nach der deutschsprachigen Installation rund 70 Bookmarks, übersichtlich sortiert in Kategorien wie Technologie, Spiele oder News. Für Umsteiger bietet "Vivaldi" eine Import-Funktion. Innerhalb der Lesezeichen-Verwaltung gibt eine Suche für Website. Eine Suchfunktion bietet auch der Download-Manager! Dank Notizdienst kann man Idee und Informationen direkt im Browser festhalten, sogar mit Screenshot oder Links. Geplant und angekündigt ist die Integration eines E-Mail-Programms mit Einbindung anderer E-Mail-Anbieter per "IMAP" und "POP3" unterstützen.
Schnellbefehle, bessere Tabs, mehr Videos
Eine weitere Besonderheit in Vivaldi sind die "Schnellbefehle", die man mit "Taste F2" aufrufen kann. Darüber hinaus ist möglich mit wenigen Tasteneingaben den gesamten Browser, ähnlich wie bei der "Spotlight-Suche" von Apple zu steuern! Das reicht von einer Schlagwortsuche für alle geöffneten Tabs, Lesezeichen und den Verlauf über spezielle Steuerbefehle bis zu einem integrierten Taschenrechner. Um den Browser zu personalisieren, bietet "Vivaldi" zahlreiche Einstellungen. So wird die Adress- und Tab-Leisten wahlweise oben (Standard) oder unten platziert. Hinzu kommt eine Auswahl verschiedenen farblicher Oberflächen ("Themes"). Auch eine Gestensteuerung ist möglich! Zudem zeigt "Vivaldi" zusätzlich eine kleine Webseite-Vorschau an, sobald der Mauszeiger über einem entsprechenden Tab steht.
Automatische Tab-Gruppen:
Um viele Tabs zu verwalten, hat der Browser seit längerem eine Lösungen parat. Eine davon ist die Gruppier-Funktion. Zieht man mehrere Tabs aufeinander, bilden sich Stapel und spart somit Platz ein. Dieses Feature gibt es ab Version 2.5. Mit einem Befehl lassen sich auch alle markierten Tabs als Lesezeichen speichern.
Zum Schluss:
- Der Browser fällt trotz umfangreicher Funktionen durch seine hervorragende Schnelligkeit auf!
- Vivaldi ist gut geeignet für Nutzer, die ständig mit vielen Tabs hantieren, viel Flexibilität und vor allem viele Features wünschen. Wer nur ein paar Webseiten aufruft, braucht diese Funktionsvielfalt nicht unbedingt.
- Sicherheits-Test allerdings stellen ihn auf gleicher Stufe mit dem "Internet-Explorer" und weisen auf etwas Nacharbeit hin!
- "Vivaldi" lässt sich auf fast jedes Betriebssystem installieren, auch auf "Linux".
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