
Auf der Suche nach einem geeigneten Webspace habe ich Florian (WolverineX) in einer Mail gefragt, ob er mir da etwas Gutes empfehlen kann. Daraufhin schrieb er diese, sehr ausführliche Gegenüberstellung. Damit diese Informationen nicht verloren gehen, möchte ich sie hier nochmals darstellen und mich für seine gute Arbeit bedanken.
Hallo Wolfgang,
mein erster Webspace war, glaube ich FUNPIC.DE. In einer Heft-Anleitung wurde dieser damals verwendet. Allerdings beträgt die maximale Dateigröße zurzeit immer noch 5MB, das bekommt man zu spüren, wenn man sich mal schnell etwas zur Verfügung stellen möchte. Und als Datenbank hast du glaube ich auch nur eine MySQL-DB zur Verfügung, also müssten sich alle Tabellen eine DB teilen.
Was mich an diesen Anbietern etwas nervt, ist die zugeschaltete Werbung. Es gab eine werbefreie Zeit zwischendurch, aber jederzeit könnte sie dazu geschaltet werden. Einfahrende, die Seite verdeckende Flash-Banner (Layer-Werbung), die beim Schließen neue Tabs öffneten, sind absolut fehl am Platz. Eine Copyright-Information am Ende der Seite wie bei Xobor wäre ja noch OK gewesen. Wobei ich die kleine Werbezeile zwischen den Beiträgen früher auch besser fand, als die jetzige große Werbung über oder neben dem Forum.
Früher gab es auch öfter mal Ausfälle und die Seite war länger nicht mehr erreichbar. Mal nur ein paar Stunden, gelegentlich auch mal ein paar Tage. (Fehlermeldung: No suitable modes are available to serve your request.)
Schon eine ganze Weile habe ich jetzt aber auch einen Account bei bPlaced. Das gefällt mir zurzeit noch am besten von den freien Webspaces. Du kannst dir da sogar aussuchen, ob du 1GB oder 2GB Webspace möchtest. Entsprechend stehen dir bei der ersten Variante acht Datenbanken, bei letzteren zwei zur Verfügung, natürlich für jeweils MySQL und auch PostgreSQL. Ebenso kannst du die DBs dort auch mit PHPMyAdmin administrieren. Ein Limit für den Traffic oder die Größe einer einzelnen Datei gibt es nicht (außer natürlich die 1GB/2GB). Dies ist vor allem bei vielen Änderungen und Hochladen per FTP oder vielen Seitenaufrufen sehr sinnvoll.
Ich habe damals wohl die 1GB-Variante gewählt, da ich gerade nachgesehen und 2 von 8 DBs in Verwendung habe. Wahrscheinlich dachte ich, dass die HTML-Dateien ja eh nicht so riesig sind und es ja nicht als FileHoster eingesetzt werden soll. Immerhin kann ich jetzt mehrere Datenbanken anlegen und muss nicht alle Tabellen mit Präfixen versehen, um in einer DB den Durchblick zu behalten.
Angeblich können darüber auch bis zu 100 Emails täglich verschickt werden, aber habe ich bisher auch nicht gebraucht. Ich wollte schon lange mal meinen Webspace von "OHOST.DE" auf bPlaced verlegen, habe aber noch ein paar Testprojekte darauf laufen, u.a. liegt dort die DB für das Bedanken-Script im Forum. Und ich hatte noch keine Lust, die Daten auf bPlaced zu sichern und die inzwischen vielen Dateien auf "OHOST.DE" mal auszumisten. Werde aber diesen Schritt evtl. früher oder später mal tun.
Ein Ableger davon wäre noch "Square7", den wir mal kurz als Testserver für ein Projekt verwendet haben. Im Impressum steht die gleiche Person. 7GB Webspace und auch keine Limits für Traffic und Dateigrößen, sogar 12 MySQL-Accounts . Allerdings müsstest du hier wohl Werbung dulden (bei einem vorübergehenden Testserver kein Problem). Dafür kannst du mit PHP-Funktionen wie fopen arbeiten, um z.B. Inhalte von anderen Webservern zu nachzuladen. Kommt natürlich darauf an, ob man's braucht.
Der Fairness halber sollte ich noch erwähnen, dass der Account von zwei ehemaligen Mitschülern auf bPlaced gesperrt oder gelöscht wurde. Ursache waren aber zu viele Seitenaufrufe, per Ajax haben sie jede Sekunde oder öfter eine Anfrage zum Server gestellt, was dann vom Anbieter evtl. als Attacke gedeutet wurde. Ich habe auch ein Shoutbox-Skript auf bPlaced liegen, welches alle ca. 2 Sekunden die aktuellen Einträge abruft, falls irgendwas geschrieben wurde. Aber die Seite habe ich auch nicht den ganzen Tag offen...
Movert hat mal in einem Beitrag "cwsurf.de" erwähnt. Das läuft im Prinzip alles über "CwCity.de". Ohne CGI und standardmäßig mit Werbung. Mit ein paar monatlichen Forenbeiträgen sollte aber auch Werbefreiheit möglich sein.
Anscheinend auch unbegrenzter Speicher und ohne Werbung soll es bei lima-city geben.
Und von "KILU" hat man auch bereits mal öfter gehört.
Ebenso gäbe es noch SPACE2, dies ist zwar nicht kostenlos, hätte aber eine .de-Domain inklusive.
Aber mit diesen Anbietern habe ich persönlich noch keine Erfahrungen gemacht.
Eigener kleiner Webserver mit "Raspberry Pi"

Je nach Internet-Verbindung könntest du aber auch überlegen, selbst den Webserver bereitzustellen. Für ca. 40€ gibt es einen Mini-PC, den Raspberry Plugin (am besten Model B, Rev. 2). Darauf können mehrere verschiedene Systeme installiert werden. Statt dem einfachen Media-Center würde sich da ein angepasstes Debian (Raspbian) anbieten. Das System wird auf eine SD-Karte übertragen, von welcher dann das System gestartet wird. Im Netz gibt es viele Anleitungen, von der Installation des Grundsystems bis hin zur Einrichtung eines Webservers (und natürlich vielem mehr, beinahe alles was ein anderer PC auch kann). Mit einer guten Internet-Leitung hättest du somit einen Webserver zur Verfügung, den du komplett so einstellen kannst, wie du das möchtest. Nebenbei könntest du dir einen Netzwerk-Speicher (NAS) oder Druckerserver einrichten, um mit allen PCs gemeinsam auf den gleichen Drucker oder eine externe Festplatte zuzugreifen.
Leider kann ich noch keine konkrete Aussage machen, ob die Ladezeit der Website dann genauso schnell ist. Bei mehreren tausend gleichzeitigen Aufrufen ist die Hardware und der Durchsatz der Internet-Leitung evtl. auch nicht stark genug. Für die meisten privaten Websites wird es aber wohl locker reichen, FreeHoster geben ja auch nicht jeder Userseite maximale Performance frei.
Also die Anschaffungs-Kosten richten sich natürlich nach der bereits zur Verfügung stehenden Hardware. Zur Stromversorgung wird ein Netzteil von min. 1A, besser 1.2A oder höher benötigt, das per MicroUSB verbunden wird. Wenn externe Geräte (zusätzliche Festplatte, USB-Sticks, WLAN-Sticks) mit hohem Strombedarf angeschlossen werden sollen, wird ein USB-Hub mit Stromversorgung benötigt. Bei der richtigen Wahl des HUBs kann man sich das Netzteil für den Raspberry übrigens dennoch sparen, falls der HUB genügend Strom liefert, um per USB auf MicroUSB-Kabel den Stromanschluss zu versorgen.
SD-Karte und LAN-Kabel (alternativ WLAN-Stick) kommen natürlich ggf. auch dazu, wobei das bei vielen bereits vorhanden ist. Zur Einrichtung ist ein HDMI-Kabel ganz praktisch, damit ein Monitor zur anfänglichen Einrichtung angeschlossen werden kann. Sobald dann aber der SSH-Server aktiviert wurde, kann der Mini-PC auch bequem per SSH-Konsole administriert werden. Durch Einrichtung von VNC erfolgt die Administration bei Bedarf auch grafisch.
Es gibt noch einen anderen Video- und sogar Sound-Ausgang. Meistens wird wohl aber der HDMI-Anschluss verwendet, notfalls mit einem Adapter-Kabel, welches den HDMI-Anschluss des Raspberry für den Eingang am Fernseher vorbereitet.
Ansonsten muss halt mal zur Aktivierung von z.B. SSH der Fernseher eines Freundes herhalten. Manche angebotene SD-Karten-Images haben SSH auch standardmäßig aktiviert, falls kein HDMI-Anschluss zur Verfügung steht.
Alles in allem hast du dann einen Mini-PC für gut 40-100€ zusammengestellt, je nachdem ob du nur noch den PC oder auch alle möglichen Anschlüsse und Kabel brauchst.
Playlist für Raspberry Pi :
Für den Raspberry Pi wurde inzwischen eine gute Tutorial-Reihe von SemperVideo gestartet. Dort wird u.a. gezeigt, wie das System installiert und der Zugriff per SSH bzw. Remote-Desktop eingerichtet werden kann. Ein Video beschäftigt sich auch mit der Installation eines einfachen Apache-Webservers.
Wer statt dem Apache lieber einen nginx-Server bevorzugt (geringerer Ressourcen-Verbrauch und mehr Performance),
dem seien folgende zwei Anleitungen empfohlen:
• Installation mit PHP und MySQL: nginx und PHP auf dem Raspberry Pi
• Installation mit PHP und Ruby: Webserver Nginx installieren
Ob die Schritte nach Performance aus der ersten und Ruby ab Schritt 9 aus der zweiten Anleitung überhaupt nötig sind, kann jeder für sich selbst entscheiden. Ruby wird von den meisten nicht benötigt und der nginx ist auch so bereits sehr performant. Am besten wäre es, den Raspberry vorher einmal so zu testen und bei Bedarf dann weitere Komponenten nachzuinstallieren.
Soweit mal meine Erfahrungen...