Chronologie des Internets - Netzwerk der Netzwerke - Kleine Netzchronik Aktualisiert 12.05.23
Rasante und schnelle Entwicklung! Hier folgt eine kleine, interessante aber beeindruckende Chronologie des Internets.
1957
1957 schickt die UDSSR ihren ersten Satelliten (Sputnik1) ins All. Gründung der ARPA (Advanced Research Projects Agency) mit der Aufgabe neue Technologien zu entwickeln, um der USA einen technischen Vorsprung zu verschaffen.
1961
1961 werden erste Theorie über Datenbündelung und Datenkompression von Leonard Kleinrock "Informationsfluss in großen Kommunikationsnetzen" entwickelt.
1964
Das ARPANET wird entwickelt..
1969
1969 werden beim ersten Test des „Arpanets“, eines experimentellen Netzwerks des US-Militärs, bedeutungslose Daten zwischen zwei Computern hin und hergeschickt. Am 29. Oktober werden erstmals Daten zwischen zwei verschiedenen Orten ausgetauscht, zwischen der Universität von Kalifornien in Los Angeles und dem Stanford Research Institute in Menlo Park in Kalifornien. Das Netz bricht aber zunächst zusammen.
1969
Die ersten 4 Knoten des ARPANET gehen in Betrieb.
1972
1972 bringt Wissenschaftler Ray Tomlinson die E-Mail in das Netz. Er entscheidet sich für das @-Symbol, um die Adressen von verschiedenen Netzen zu kennzeichnen.
1974
1974 entwickeln die Wissenschaftler Vint Cerf und Bob Kahn eine Kommunikationstechnik namens „TCP“, damit sich Menschen in verschiedenen Netzen austauschen können. Damit entsteht das Internet.
1977
APRANET besitzt nun 111 Knoten.
1984
1984 wird das Domain Name System (DNS) eingeführt (hierarchisch strukturiertes Namensystem). In Deutschland entsteht das Wissenschaftsnetz (WIN), flächendeckender Internetzugang für Universitäten und Forschungseinrichtungen.
1985
Erste Domain "nordu.net" wird registriert.
1987
27000 Rechner sind vernetzt.
1989
1989 kommt Bill Gates zur CeBIT nach Hannover und nennt es eine der Herausforderungen für Unternehmen zu wissen, wo sich auf Rechnern bestimmte Dokumente befinden. Er plädiert für einen standardisierten „Informationsmanager", der in Firmennetzen die Informationen und Ablageorte zusammensuchen soll. Erste Laptops sind die Höhepunkte der CeBIT, die Preise zwischen 16000 und 25000 Mark auch. Das Internet existiert zu dem Zeitpunkt als Netzwerk für 100000 Großrechner vor allem in den USA, wo der Vorläufer des Internets, das Arpanet, im Auftrag der US-Luftwaffe seit 1962 entwickelt worden ist. Ende der achtziger Jahre gestaltet Tim Berners-Lee am CERN-Forschungszentrum bei Genf am Apple-Mac ein Papier "Information Management: A Proposal", ein Vorschlag fürs Verwalten von Informationen. Sein Chef Mike Sendall notiert handschriftlich auf dem Ausdruck: „Vage, aber aufregend..."
1990
1990 veröffentlicht Berners-Lee das Konzept für ein weltweites Hypertext-Projekt. Es sind die Grundzüge für das „World Wide Web" (WWW). In den USA geht „World" online, erster kommerzieller Provider für die Interneteinwahl.
1991
1991 wird das WWW im Kernforschungslabor CERN eingesetzt. Am 6. August um 14:56:20 Uhr GMT (mittlere Greenwich-Zeit) hinterlässt Berners-Lee in einer Newsgroup „alt.hypertext" eine entsprechende Beschreibung des WWW. Die erste Demonstration folgt am Freitag, 13. September 1991.
1992
1992 wird an der Universität Dortmund das Forschungsprojekt EUnet privatisiert. Die EUnet Deutschland wird der erste Internet-Provider in der Bundesrepublik. Die Universität von Nevada bringt „Veronica" heraus, die erste Suchmaschine. US-Zeitschriften überschlagen sich mit Berichten über die „Datenautobahn". Noch zwei Jahre später kommt die Euphorie rieht bei allen Deutschen an, auch nicht bei Bundeskanzler Helmut Kohl: „Autobahnen sind mit Recht in der Oberhoheit der Länder", sagt er am 4. März 1994 bei RTL.
1993
1993 veröffentlicht das amerikanische "National Center for Supercomputing Applications" (NCSA) den ersten grafikfähigen Webbrowser namens Mosaic und bietet ihn zum kostenlosen Download an - erstmals können Laien aufs Netz zugreifen. In Deutschland gründet sich der Interessenverbund DENIC, dessen Aufgabe die Verwaltung von „de"-Adressen wird. In einem Leserbrief an die HAZ wird gefordert, dies zurückzunehmen: Die einzig richtige Kennung für deutsche Webseiten sei „d".
1993
Es gibt etwa 500 Webserver.
1994
1994 stellt der Internet-Provider AOL seinen Kunden den Zugriff aufs „Usenet" bereit. Der Zeitpunkt geht als „Ewiger September" in die Geschichte ein: Eine riesige Zahl von Anfängern flutet das Netz mit Beiträgen, die sich häufig nicht an die Gepflogenheiten des universitär-verkopften Usenets halten. Vom Niveau her würde es „auf ewig September" sein - so ein geflügeltes Wort unter den Etablierten. Das WWW wird erstmals häufiger genutzt als die text- und dateiorientierten Protokolle Telnet und FTP.
1994
Die Zahl der "normalen Internetusern" übersteigt die der wissenschaftlichen Internetusern.
1995
1995 wird der „Bildschirmtext" der Telekom in „T-Online" umbenannt. In den USA schalten CompuServe, America Online und Prodigy ihren Kunden die Zugänge ins Internet frei. Es wird erstmals bemerkt, dass die Zahl der IP-Adressen knapp werden könnte, die weltweiten Identifikationsnummern für Computer. Man behilft sich zunächst damit, für interne Netze bestimmte Nummernbereiche zu reservieren. Die „Netiquette" erteilt Benimmregeln im Netz. Grundregel: Sei konservativ bei allem, was du verschickst, und liberal bei allem, was du empfängst. Omidyar Bar startet sein „Auction Web", aus dem später Ebay wird.
1996
1996 erstellt die Internetzentrale IETF, ein technisch orientiertes Gremium zur Verwaltung des Internets, am 1. April ein normalerweise streng formales Dokument „RFC 1925". Es listet „12 Wahrheiten über Netzwerke" auf und regelt in Ziffer 1: "It Has to Work". Es hat zu funktionieren - ein Aprilscherz mit hohem Wahrheitsgehalt.
1997
1997 sind sechs Millionen Computer mit dem Netz verbunden. Die Erfolgsstory des Microsofts Internet Explorer 2.0 beginnt.
1998
1998 gründen Larry Page und Sergej Brin die Suchmaschine Google. Netscape startet das Mozilla-Projekt, um seinen Browser von den Netznutzern weiterentwickeln zu lassen. Zuvor hat sich abgezeichnet, dass das Unternehmen im Browser-Krieg verliert gegen Microsoft, das den Internet Explorer tief in sein Windows-System verpflanzt hat, sodass immer weniger Nutzer über den Netscape Navigator ins Netz gehen. Aus dem Mozilla-Projekt entsteht später Firefox.
1999
1999 wird das Jahr der Links. Yahoo sortiert Webauftritte nach Ländern und verlinkt zu Universitäten, andere Webseitenbetreiber erstellen Linklisten zu allen erdenklichen Themen. In Deutschland etabliert sich „SelfHTML", eine Dokumentation von Webstandards und Programmierhilfen, die einer ganzen Generation von Gestaltern beim Erstellen von Webseiten behilflich ist. Nokia zeigt auf einer Messe in Cannes das Handy 7110, das erstmals Internetseiten anzeigen kann.
1999
1 Million ".de - Domains" sind registriert.
2000
2000 werden weltweit 100 Millionen Server und zehn Millionen Domainnamen gezählt, Techniker verabschieden einen Standard namens XHTML, der bis heute die Standards vorgibt. Hacker greifen Yahoo, Amazon und Ebay massiv an.
2001
2001 einigt man sich weltweit auf einen Standard für E-Mails und deren einheitliches Format, damit alle E-Mail-Programme und später auch Handys damit klarkommen. Es macht Administratoren in aller Welt bis heute zu schaffen, denn es erleichtert vor allem Werbetreibenden, Spam-Mails ungeprüft in fremde Netze einzubuchen. Erst später entwickeln sich Verfahren, über die belästigende Mailserver identifiziert und blockiert werden können. Daneben wird die Wikipedia gegründet, ein Nachschlagewerk, an dem alle mitarbeiten können.
2002
2002 erlebt das Internet am 22. Oktober 2002 eine massive Attacke auf 13 „Root-DNS-Server" - die Namensverzeichnisse des Netzes. Dass das Internet dennoch funktionstüchtig bleibt, liegt an der verteilten Struktur dieses Verzeichnisses: Große Provider halten regelmäßig Kopien der Daten für ihre Kunden parat. In jeder zweiten deutschen Familie gibt es mittlerweile einen Internetzugang.
2003
2003 kommt Skype auf den Markt - ein Programm, mit dem man am Computer telefonieren kann. Seitdem können Netznutzer in aller Welt kostenlos miteinander telefonieren, sofern sie über einen halbwegs schnellen Internetzugang verfügen. Das Geschäftsmodell der klassischen Telefonieunternehmen gerät ins Wanken. Sie stellen ihr Festnetz nach und nach ebenfalls auf Internettelefonie um.
2004
2004 ziehen Umlaute wie ä, ü und ö in die Webadressen ein - müller.de statt mueller.de wird möglich. In den USA wird das Studentenverzeichnis Facebook gegründet und tritt seinen Siegeszug an.
2005
2005 prägt Tim O'Reilly den Begriff „Web 2.0" - die Weiterentwicklung des Webs mit neuen Programmiertechniken und stärkeren Vernetzungen zwischen den Nutzern. YouTube wird gegründet, der wichtigste Dienst zum Hochladen und Verbreiten von Webvideos. StudiVZ kopiert in Deutschland den Erfolg von Facebook.
2005
Erstes Video auf YouTube.
2006
2006 sind 395 Millionen Rechner weltweit online. Mehr als eine Milliarde Menschen sind im Internet.
2007
2007 erreicht die Quote der Spam-Mails 90 Prozent - Internet-Provider müssen mehr und mehr Server vorhalten, um die lästigen Werbebotschaften herauszufiltern. Apple bringt das iPhone heraus. Unterwegs aufs Internet zugreifen zu können wird populär.
2007
Die Zahl der Rechner im Internet überstieg Ende des Jahres die 500 Millionen.
2008
2008 entsteht mit „sozialen Netzen" eine neue Qualität an Webinhalten. Dienstleister wie Xing, StudiVZ und Twitter vernetzen mehr und mehr Menschen über gegenseitige Statusmeldungen und Hinweise auf gemeinsame Bekanntschaften. US-Präsident Barack Obama mobilisiert so einen Großteil seiner Wählerschaft.
2009
2009 hält zum 1. April der Wurm „Conficker" die Netzwelt in Atem - weil der raffiniert programmierte Wurm mehrere Millionen Rechner in aller Welt infiziert hat und diese nun darauf warten, aus unbekannter Quelle Angriffsbefehle entgegenzunehmen und als sogenanntes Botnet, als bösartiger Rechnerverbund, koordiniert losschlagen zu können. Was oder wer angegriffen werden soll, ist unklar. Geheimdienste und Internetwirtschaft bilden Allianzen, um das Internet vor dem Zusammenbruch zu bewahren! Knapp 700 Millionen Rechner sind mit dem Internet verbunden!
2009
Knapp 700 Millionen Rechner sind mit dem Internet verbunden.
2011
2011 werden die IP-Adressen (IPv4 / Version4 ) knapp und reichen im asiatischen Raum lange nicht mehr aus!
2012
30. Juni – In Frankreich geht Minitel vom Netz. Minitel war ein etwa 30 Jahre lang primär in Frankreich angebotener und genutzter Onlinedienst. Ein vergleichbares deutsches Angebot war der 1983 gestartete Bildschirmtext (BTX), dem allerdings kein auch nur annähernd so großer Erfolg beschieden war.
2013
Juni – Edward Snowden enthüllt geheime Dokumente, die zur Globalen Überwachungs- und Spionageaffäre führen. Edward Joseph „Ed“ Snowden ist ein US-amerikanischer Whistleblower und ehemaliger CIA-Mitarbeiter. Seine Enthüllungen geben Einblicke in das Ausmaß der weltweiten Überwachungs- und Spionagepraktiken von Geheimdiensten Die Globale Überwachungs- und Spionageaffäre entstand aus Enthüllungen von als Top Secret gekennzeichneten Dokumenten der National Security Agency (NSA) und darauf folgend weiteren Veröffentlichungen und den internationalen Reaktionen darauf.
2014
2011 werden die Anzahl der Internet hosts überschreitet 1 Milliarden!
2015
Von 100 Milliarden Google-Suchanfragen überholen Anfragen von mobilen Geräten erstmals jene von Desktop-Computern. 1 Milliarde Nutzer (1 von 7 Menschen weltweit) greifen auf Facebook zu.
2016
Am 1. Januar feiert die Internet Society ihr 25-jähriges Jubiläum.
2017
Facebook erreicht monatlich 2 Milliarden aktive Nutzer.
2018
81 Prozent der Menschen in Industriestaaten sind online.
2019, Juni
In Deutschland werden für 6,55 Milliarden Euro Frequenzen für den superschnellen 5G-Datenfunk versteigert, der unter anderem der Vernetzung in der Industrie einen Schub geben soll.